Chortreffen in Sondershausen
Sondershausen/Weimar. Freude am Musizieren zeigten auch Weimarer Teilnehmer im Abschlusskonzert im Achteckhaus in Sondershausen. Der Workshop hatte es in sich.
Nicht viel Zeit blieb den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim 16. Workshop der Thuringia Cantat an der Thüringer Landesmusikakademie in Sondershausen. Über einhundertfünfzig Interessierte kamen zum gemeinschaftlichen Singen im Chor unter der Leitung von André Schmidt, Dozent an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Unterstützt wurde der Chorleiter von Johanna Trösch und Marc Herwig, selbst einst Absolventen der Musikhochschule.
An zwei Tagen wurden in dem Workshop Chorsätze und Arrangements einstudiert. Von Samstagvormittag an ging es bis in die Abendstunden zu den Proben, das Repertoire bestand aus altbekannten und neuen Liedern. Am Sonntag in der Früh ging es mit geölter Stimme bis kurz vor dem Konzert weiter.
Auch die Kinder bereiten Programm vor
„Es ist immer wieder herausfordernd für alle Sänger und Sängerinnen aufgrund der Schwere der Stücke und der Kürze der Zeit“, sagt Conny Boltze. Die Sondershäuser Musiklehrerin ist seit 2010 mit dabei und belebt selbst zwei Schulchöre am Geschwister-Scholl-Gymnasium. „Trotzdem macht es wahnsinnig viel Spaß. Inzwischen kennt man viele Gesichter, so hat man sich auch angefreundet“, sagt sie.
Es klappt zwar nicht alles auf Anhieb, was der Freude am Singen aber kein Abbruch tat. Einzig die Zuschauerzahl war in diesem Jahr überschaubar. Schade für die Sänger, die natürlich ihre Ergebnisse am liebsten vor vollem Haus präsentieren wollen, sagt Conny Boltze.
Parallel zum Erwachsenenworkshop fand auch in diesem Jahr der Thuringia-Cantat-Mini-Workshop statt. Dabei wagten sich die Jüngsten mit Pfiff und Engelsflügeln auf das Parkett des altehrwürdigen Achteckhauses. Während die Eltern probten, wurden die Kinder von Claudia Seiring und Karin Seeber betreut. Ein kleines Programm wurde einstudiert und die Kostüme gemeinsam gebastelt. Dann war es am Sonntag für Greta-Sophie, Lotta-Marie, Valerie, Coralie, Marah und Falk soweit. Am Klavier wurden die Jüngsten von Jessica Kattke begleitet.
Geistliche Musik aus 400 Jahren
Das musikalische Ergebnis des Chores wurde unter dem Motto „Die Engel über Dir“ gemeinsam im Abschlusskonzert dargeboten. Zu hören war geistliche Chormusik aus aller Welt aus den vergangenen 400 Jahren bis in die Neuzeit, unter anderem von Georg Friedrich Händel und jüdische Musik von Michael Schütz. Mit ihrer Violine untermalte Annika Kempf, Studentin an der Musikhochschule, den Chorgesang.
Reichlich Applaus ernteten die Sängerinnen und Sänger. Frei nach dem Motto „Singen kennt kein Alter“ kamen die Teilnehmer zwischen sechs und 78 Jahren aus Thüringen sowie aus Sachsen, Hessen, Bayern und Niedersachsen in Sondershausen zusammen. „Ich bin so froh, dass wir wieder gemeinsam singen durften“, sagt André Schmidt. „Mir fällt der Abschied immer schwer. Jeder, der sich zum Singen bekennt, hat ein Stück vom Glück.“
Die Anstrengung der zwei Tage war den Teilnehmern zumindest am Sonntag so gut wie nicht mehr anzusehen. Beim Singen ein Lächeln preisgeben, wird wohl das Geheimnis sein.
Einen besonderen Auftritt hatten beim Konzert des Projektchors des Chorverbands Thuringia Cantat auch die Minis. Greta-Sophie, Lotta-Marie, Valerie, Coralie, Marah und Falk sangen ebenfalls im Achteckhaus. Mehr als 150 Teilnehmende hatten ein Wochenende lang in der Landesmusikakademie geprobt und stellten dann ihr neues Programm geistlicher Chormusik unter dem Titel „Die Engel über Dir“ vor.
Foto: Henning Most
Wir freuen uns auf das Konzert!